Die Stadt Bad Ischl ist ein österreichischer Kurort an der Traun im Bezirk Gmunden

im südlichen Teil von Oberösterreich und im Zentrum des Salzkammergutes.

Bad Ischl hat 14.062 Einwohner (Stand 1. Jänner 2022).


Der Kurort wurde beim Wettbewerb für Lebensqualität der Entente Florale Europe

mit der höchsten, jemals vergebenen Punktezahl, durch eine Goldmedaille ausgezeichnet.


2024 wird Bad Ischl gemeinsam mit 22 Gemeinden im Salzkammergut Kulturhauptstadt Europas sein.

Frühzeit

Man nimmt an, dass der Raum Bad Ischl schon in der Hallstatt- und Latènezeit besiedelt war.

15 v. Chr. wurde das Gebiet Teil des Imperium Romanum. Die Anwesenheit der Römer ist durch zwei Inschriftensteine und Streufunde belegt, wovon der eine Stein im 18. Jahrhundert, vermutlich im Zuge des Kirchenumbaues, verloren ging. Dieser, ein Weihestein an Mithras aus der Zeit nach 170, enthielt den Hinweis auf eine statio Esc(ensis) (Zollstation).

Erhalten blieb ein römischer Grabstein aus dem 3./4. Jahrhundert.

Ein weiterer Weihestein wurde in der nahegelegenen Kienbachklamm für den keltisch/römischen Gott Mars Latobius gefunden.

Noricum blieb ein halbes Jahrtausend lang eine römische Provinz.

Kurort und „Kaiserstadt“


Die Blütezeit von Ischl beginnt aber, trotz der wirtschaftlichen Vorbedeutung im Mittelalter durch das Salz,

im 19. Jahrhundert.


1821 kam der Wiener Arzt Franz Wirer nach Ischl und informierte sich über die Kurerfolge des Salinenphysikus Josef Götz, der seit 1807 die Wirkung von Solebädern an erkrankten Salinenarbeitern erprobte.

Die ersten etwa 40 (auswärtigen) Kurgäste erschienen 1822.

Im Jahr darauf verdoppelte sich die Zahl der Gäste.


1823 kann als eigentliches Gründungsjahr für das erste Ischler Heilbad als Solebad angesehen werden.

Die vom Salinenkassier Michael Tänzl in seinem Haus an der Traun errichtete Sole-Badestube (Tänzelbad) musste bereits 1825 erweitert werden.


Ischl stieg schon bald zu einem Kurort von europäischer Bedeutung auf. Die Zahl der Gäste, die nach Ischl kamen – darunter Staatskanzler Metternich und Erzherzog Rudolf – wurde zunehmend größer.


1827 kurte das erzherzogliche Ehepaar Franz Karl und Sophie, die Eltern des späteren Kaisers Franz Joseph I., hier zum ersten Mal.


1827/1828 errichteten Franz und Magdalena Koch den Posthof (Gasthof zur Post), das erste Hotel des Salzkammergutes.


Die Kaiservilla in Bad Ischl

Den Höhepunkt der Ischler Blütezeit bildete die Zeit von 1849 bis 1914, als Ischl unter Franz Joseph I. als kaiserliche Sommerresidenz fungierte.


1853 verlobte sich der junge Kaiser im damaligen Seeauerhaus mit Elisabeth (Sisi) in Bayern.

Es ist heute das Museum der Stadt Bad Ischl.


Seit dem Sommer des Jahres 1863 kam der bedeutende Komponist Anton Bruckner immer zum Geburtstag des Kaisers sowie zu anderen festlichen Anlässen des Kaiserhauses als Hoforganist nach Ischl.

Bruckner bezeichnete sich selbst gerne als „Organist des Kaisers“.

Er spielte am 31. Juli 1890 zur Hochzeit der Erzherzogin Marie Valerie mit Erzherzog Franz Salvator auf der Orgel Variationen über die Kaiserhymne, verbunden mit dem Halleluja aus dem Messias von Georg Friedrich Händel. Anschließend war Bruckner zum Diner ins Hotel Post eingeladen.

Am 2. August 1890 gab Bruckner ein eigenes Orgelkonzert. Häufig besuchte er seinen Freund Attwenger. An der Stadtpfarrkirche erinnert eine Gedenktafel an Bruckners Aufenthalte.

Auch im Gästebuch der Konditorei Zauner befindet sich ein Eintrag Bruckners.


Das am 30. Mai 1875 eröffnete und 1999 in „Kongress & TheaterHaus Bad Ischl“ umbenannte Kurhaus

Ischl war Sommerdomizil vieler anderer populärer Komponisten, vor allem von Johann Strauss, Franz Lehár und Johannes Brahms.

Aber auch andere Musikschaffende der Jahrhundertwende verbrachten hier regelmäßig den Sommer; viele von ihnen suchten wohl auch die Nähe des Hofstaates.

So entwickelte sich Ischl während der Zeit der Donaumonarchie zum Künstlertreffpunkt von Weltgeltung.

Noch heute werden alljährlich während der Sommermonate im Kurhaus Operettenwochen veranstaltet.

Auch bedeutende Literaten wie Mark Twain, Theodor Herzl und Franz Werfel haben sich in Ischl aufgehalten.


Von 1906 an wurde Ischl offiziell als Bad Ischl geführt.


Am 28. Juli 1914 verfasste Kaiser Franz Joseph I. in der Kaiservilla in Bad Ischl das Manifest An Meine Völker!, in dem er dem Königreich Serbien den Krieg erklärte.

Dies sollte der Beginn des Ersten Weltkriegs werden.


Nach dem Ende der Monarchie

Im Jahr 1920 wurde Bad Ischl von der Landesregierung die Bezeichnung Kurort zuerkannt.


1940 wurde Bad Ischl zur Stadt erhoben.



Im April 1945 wurden in einer Saline in Bad Ischl 20 Kisten mit Privatbriefen Adolf Hitlers, der Kunstschatz des Klosters Monte Cassino, die gesamte Rothschild-Sammlung, der Genter Altar sowie Gemälde von Rembrandt, Rubens, Leonardo da Vinci, Tizian, van Dyck, Raffael, Breughel, Goya und Michelangelo gefunden.


Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Bad Ischl zur amerikanischen Besatzungszone im besetzten Nachkriegsösterreich.

Kongress- & Festspielhaus

Trinkhalle

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Lehartheater

Kalvarienbergkirche


Leharvilla